Graben, pflanzen, ernten, lärmen: Souterrain Festival in drei Basler Clubs

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Souterrain Festival 2019 © Luca Piazzalonga
Souterrain Festival 2019 © Luca Piazzalonga

Die dritte Ausgabe des lauten und gerne auch experimentellen Souterrain Festivals düst am 13. April 2019 durch drei Clubs: Neben dem bisherigen Stammclub, der Kaschemme, ist nun auch das Hirscheneck und das OFF Basel mit im Spiel. Ein Shuttlebus bringt die Festivalgänger*innen sicher durch die Nacht. Erfreulich viele Musikerinnen bespielen die Bühnen. Der RFV Basel unterstützt das DIY-Festival erstmals mit einem Projektbeitrag.

Projektbeiträge /

Vor zwei Jahren ist Souterrain als Lärmfestivität in der Kaschemme gestartet, nun bauen die Macher*innen ihr Festival auf drei Basler Clubs aus. Musikalisch ist wieder einiges von den lauten, schrägen und neuen Rändern der regionalen Alternativ- und Underground-Bandszene am Start. Wer ein Ticket kauft, kann in allen drei Clubs live mit dabei sein, kluge Abendplanung vorausgesetzt. Ein Shuttlebus sorgt für schnelle Wege.

Alles andere als unterirdisch ist das Musikprogramm: Trashigen Low-Fi-Disco-Klaumauk gibts im Hirscheneck mit The Büüsis zu vermelden, davor hauen die vier Oltener Musikerinnen von Dog Daughterz auf die Stoner- und Garage-Rock-Pauke. Eröffnet wird der Abend von Rausch, einem neuen Basler Projekt. Hier der Song «Arbeitszeit».

Währenddessen bläst Heimwerker-Musik durch die Kaschemme beim St. Jakobstadion: Mono Mojo und Oakhead stehen auf dem Einkaufszettel. Oakhead bauen ihre Instrumente aus Prinzip selber, egal ob aus Holz oder Metall, und so klingen sie denn auch: gut psychedlisch natur-stoned natürlich, let’s ride.

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Zwischendrin spielen Shlamazel Tov zum Tanz auf. Am Sabbath gibts ausnahmsweise jiddisch Lidele, die von der Basler Formation stilsicher dargeboten werden. Den Schluss bestreiten mit Shilf die alten Slowcore-Haudegen vom Dienst. Shilf – eine seltene Gelegenheit, tief in die Jagdgründe des Spät-80er-Alternative-Sounds abzutauchen, gerne auch mit Cowboyhut oder Zigarre.

Bleibt das OFF im minderen Kleinbasel: Im Keller ballern mit Paks, Doudoom und Seven drei Underground-Bands Löcher in die Mauern und Herzen. Paks surfen queer durchs Liedgut, mit Halt beim Anarcho-Punk, bei Seemannsliedern oder beim experimentellen Musizieren ohne Limit. Duodoom hingegen sind ein Seitenprojekt der ambitionierten Basler Band Echolot und jammen sich mit Verve durch psychedelischen und doomigen Morast Richtung Freiheit.

Die Kopflinierin macht schliesslich Seven – nein, nicht der helvetisch zertifizierte Soulman, sondern die Musikerin, die sich früher Sarah Reid (Nobody Reads) nannte und jetzt eben Seven. Oder Legion Seven. Oder Seven, die Allein-Legion. Sie driftet in mirakulöse, mythologische Tiefen aus experimentellen, wenn nicht sogar extraterrestrischen elektronischen Sounds und den fernen Loops und nahen Klängen ihrer wunderbaren Soulsirene.

Zur Aftershow Party finden sich die Hungrigen dann wieder in der Kaschemme ein. Im Hirscheneck sorgt zudem eine Art Exhibition & Tattoo für frische Haut.

Souterrain – das Festival, das tiefer gräbt und gerne lacht.
Dieses Jahr mit mehr Musikerinnen denn je! Viel Spass, Mazel tov und gutes Gelingen am Samstag, 13. April in OFF, Hirscheneck und Kaschemme – kasch immer.

Tickets Abendkasse: 20 CHF
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Fahrplan für den Shuttlebus zwischen OFF, Hirscheneck und Kaschemme © 2019
Fahrplan für den Shuttlebus zwischen OFF, Hirscheneck und Kaschemme © 2019
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