Anerkennungspreis für Adrian Sieber - Tiefe Sehnsüchte haben kein Verfallsdatum.

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Adrian Sieber 2021 (c) Tabea Hüberli
Adrian Sieber 2021 (c) Tabea Hüberli

Der Anerkennungspreis geht dieses Jahr an Adrian Sieber. Die Mitglieder des Musikbüro Basel zeichnen Adrian Sieber für sein langjähriges professionelles musikalisches Schaffen aus. Marc Krebs hat schon ganze Bücher über Adrian bzw. die Band Lovebugs geschrieben und ist ein langjähriger Wegbegleiter. Hier bringt er Adrians Eigenschaften und Errungenschaften in 2500 Zeichen auf den Punkt.

14.November 2022

Basler Pop-Preis

Endlich.

Endlich wird Adrian Sieber in Basel eine Auszeichnung zuteil, die er längst verdient hat. Füllt sein kreatives Schaffen doch Datenbanken und seine Musik-Karriere ein ganzes Buch.

Die lokale Anerkennung kommt spät, aber aus der richtigen Ecke: Der Musikszene. 

Diese legte schon vor 30 Jahren den Brocki-Teppich aus, auf der Bühne des Sommercasinos. «Sprungbrett» hiess der Nachwuchswettbewerb, bei welchem Adrian, bis dahin Schlagzeuger der Indie-Band The Bash, sich als Frontmann präsentierte. Mit einer Band, die bis dahin nur in seinem Kopf existiert hatte: Lovebugs. 

Vom Sprungbrett bis in die Albumcharts

Grosses Käferkrabbeln im Namen, gefühlvolles Kribbeln in den Liedern. Vom «Sprungbrett» katapultierten sich die Lovebugs in für Basler Bands ungeahnte Höhen: Dauerrotationen im Radio und Musikfernsehen, Tourneen im Ausland, ausverkaufte Clubkonzerte in der Schweiz, Headliner an Festivals, Spitzenplätze in den Albumcharts, Edelmetalle.

Die Lieder, von «Coffee & Cigarettes» bis «Avalon», begleiteten eine Generation durch Phasen der Liebe, des Leidens, des Lebens. Hört man sie heute, fühlt es sich so vertraut an, wie wenn man alte Freunde trifft. Da passt es, dass Adrian – in jüngerer Zeit auf Solopfaden unterwegs – sein eigenes Label «Some Of My Best Friends Are Songs» getauft hat. Denn wer ihn kennt, weiss: «Music makes his world go round», sie ist «der Key», der sich durch sein Leben zieht, von den «Highest Heights» bis «Bitter Moon».

Ein Song ist ein Song ist ein Song

Zugrunde lag dem Erfolg der Lovebugs nebst der Professionalität, der bestechenden Besetzung und Bandchemie auch das «geniale Flair für zeitlose, universal verständliche Popsongs». Nicht meine Worte, sondern jene einer höheren Instanz: des «Rolling Stone». Auch mit der fast gleichnamigen Band verbindet ihn eine Anekdote: Gleich zweimal eröffneten die Lovebugs Stadionkonzerte für Jagger und Richards. 

«Ein Song ist ein Song ist ein Song», brachte Adrian Sieber seine Kunst – Popmusik – einmal schlicht auf den Punkt. Stimmt natürlich. Aber hinter jedem dieser Songs steckt ein Songwriter – ein verträumter, versierter, leidenschaftlicher, unermüdlicher. Das Handtuch werfen? Daran hat er mal gedacht, aber zu unserem Glück versagt. Der Sog der Musik war stärker.

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Strophe, Bridge und Refrain

Mehr als 200 Lieder hat Adrian Sieber bis heute veröffentlicht, angeführt von seinem distinktiven Gesang. Wieso sie so berühren? Ganz einfach: Tiefe Sehnsüchte haben kein Verfallsdatum. 

Danke für alles, Adrian. 

Für Strophe, Bridge und Refrain. 

Immer wieder.