RegioSoundCredit – Verdopplung der Eingaben und rund 260'000.- Fördergelder beantragt
Die erste Runde der Produktionsförderung durch das Musikbüro Basel im Jahr 2023 verzeichnet Rekorde. Sowohl die Anzahl an Förderanträgen, als auch die Summe der beantragten Fördergelder sind so hoch wie nie zuvor. Die Gründe für diesen Rekord sind schwer zu identifizieren und doch gibt es mögliche Erklärungen.
Der RegioSoundCredit des Musikbüro Basel vergibt drei Mal im Jahr Förderbeiträge für Produktionen im Populärmusikbereich wie Tonträger, Konzerttourneen und Musikvideos. Die Fördersumme beträgt seit der Erhöhung der Subventionen letzten November 250'000 Franken pro Jahr. Bewerben können sich erfahrene Musiker*innen und Bands, die eine künstlerisch engagierte, fachkundige Tätigkeit im Bereich Popmusik nachweisen können und die Musikszene der Region Basel mitprägen.
Sprunghafter Anstieg
Ein Blick auf die Statistik der letzten 4 Jahre zeigt, dass pro Ausgabe im Schnitt knapp 20 Bewerbungen um Fördergelder eingingen (vgl. Abb. 1) Mit den 41 Bewerbungen und der Summe an beantragten Geldern, die bereits die jährliche Gesamtsumme übersteigt, kann von einem sprunghaften Anstieg gesprochen werden.
Gründe sind vielseitig
Es gibt mehrere mögliche Faktoren für diesen plötzlichen Anstieg. Einer davon könnte die gesteigerte öffentliche Wahrnehmung sein. Die Kommunikation des Musikbüro Basel wurde im letzten Jahr umstrukturiert und intensiviert. Und durch die Medienberichterstattung über den Namenswechsel letzten Juni und über die Erhöhung der Fördergelder durch die Trinkgeldinitiative, wurde eventuell eine noch breitere Öffentlichkeit auf die Förderangebote aufmerksam. Ausserdem könnte auch der Nachholbedarf nach den Corona-Jahren weiterhin eine Rolle spielen.
Zweischneidiges Schwert
Claudia Jogschies, Fachleiterin «Professionals» und verantwortlich für den RegioSoundCredit spricht bei diesem Rekord von einem zweischneidigen Schwert:
«Natürlich freuen wir uns über die lebendige Basler Populärmusikszene und die vielen hochstehenden Eingaben und Produktionen, die uns erwarten. Gleichzeitig ist es ernüchternd, dass die Fördergelder trotz der Erhöhung weiterhin nicht ausreichen werden.»
Die unabhängige 5-köpfige Jury besteht aus nationalen Musikexpert*innen. Sie wird die Eingaben beurteilen und die Gelder verteilen. Die Herausforderung wird sehr gross sein, denn die Förderquote wird in dieser Vergaberunde 50% nicht übersteigen. Das heisst die Hälfte aller Eingaben, werden leer ausgehen oder weniger Fördermittel erhalten, wie beantragt.
Einmaliger Ausreisser oder langfristiger Trend?
Die nächsten Vergaben sind im Mai und September dieses Jahres und werden zeigen, ob dieser Rekord ein langfristiger Trend ist. Die Möglichkeit besteht natürlich, dass diese hohe Zahl an Eingaben ein kurzes Aufflammen oder eine zufällige Häufung ist.