Das Pferd – Fuxxx: Punk’sch Nid Dood!! Mani Matter lebt!
Das zweite Album der Electro-Punk-Granate aus dem Fricktal bläst dir die Zähne aus der Halterung. Danach kann die Party starten.
Doktor Fisch
Das Pferd wurde in Zeiningen AG geboren, lieblos frottiert auf den kalten Stallboden geworfen, früh gesattelt, arg gepeitscht. Bald floh es verstört und angry in gestrecktem Galopp nach Basel. Dort machte es eine Menge Lärm und schreckte damit zarte Dancefloor-Fräuleins und nerdige Indietronic-Jünglinge zurück in die Studentenbude. Dann rollte es die Schweizer Clubs von hinten hoch auf und tanzte sich die Hufe heiss. Seither: Geheimtipp bei rattigen Punks, rüstigen Ravern, skatenden Antifaschistinnen und pillenverseuchten Szeneomas - und sogar bei Typen, die eigentlich nur noch staubigen Country hören schwer im Geschäft. Trotz Mundarttexten.
Trash is the new Disco
Das Pferd tritt auch all die hochgestylten, für die Jeunesse désinteressée konzipierten NuRave- und Electroclash-Combos tüchtig in die Magengrube und wiehert auf die Szenepolizei aus London und Paris. Das Pferd: zwei Typen in miesen Klamotten vom Müll, mit billigen punkigen Beats, mit Texten, die schwerstens nach totaler Dumpfbacke riechen – kurz: der Schreck jeder Promotion Managerin. Nicht mal schwul sind sie!
Andererseits: Trash is the new Disco. Schwer zu empfehlen. Die neue Pferde-CD nach «Schinken & Ei» heisst «Fuxxx» und bläst dir die Zähne aus der Halterung. Ob mit dem Track «Kopfhörermann» (Gabber Gabber!) oder mit dem Anspieltipp «Fuxxx» (Eisbär 2010!) oder auch mit «Pferdepolka» (Ruski Rosski Disko!) und «Tiere an die Macht» (Mani Matter 2010!): Da bleibt kein Pferdeapfel lange kalt am Boden liegen. Da steigt bei fehlendem Schnee ganz schnell die grosse Pferdeäpfelschlacht. Deshalb: Abschminken und alle auf zur grossen Pferdplattentaufe «Fuxxx» in den Rossstall der Kaserne Basel, 5. März. Der Doc ist dabei. Techno-Electro-Hardcore-Eurodisco. Punk'sch Nid Dood!¹
¹ Punk’s Not Dead!
Das Pferd – Fuxxx
(Sélavy Records) ist am 25. Februar 2010 mit einem Beitrag des RegioSoundCredit des RFV Basel als CD und digital erschienen.