RegioSoundCredit unterstützt Roli Freis Jubeljahr und acht weitere Projekte

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Roli Frei © Im Fluss Festival 2018
Roli Frei © Im Fluss Festival 2018

Der RegioSoundCredit (RSC) ist dieses Jahr 15 Jahre alt geworden und seit vielen Jahren für die Popförderung in der Region Basel unverzichtbar. Seit 2004 vergibt der RFV Basel über den Wettbewerb Beiträge an Bands und Musiker*innen. Über 1,1 Millionen CHF sind bisher an 261 Bands ausbezahlt worden; für Tonträger, Musikvideos, Tourneen und seit neuem auch an Reisestipendien für Songwriter*innen.

RegioSoundCredit

An der ersten Sitzung im neuen Jahr 2019 hat die unabhängige RSC-Fachjury neun Beiträge in der Gesamthöhe von 33 000 CHF gesprochen. Allerdings musste die Fachjury bei allen gesprochenen Beiträgen Budgetkürzungen zwischen 16.7 und 66.7% vornehmen. 20 gültige Bewerbungen wurden bearbeitet (total 22 eingegangen).

Die RegioSoundCredit-Jury unterstützt Roli Freis Jubiläums-Doppelalbum 50 Years On Stage mit einem Beitrag von 5 000 CHF; das Album erscheint Ende April bei Radicalis Music Basel. Der Basler Musiker Roli Frei feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Unglaubliche 2 000 Konzerte hat er in seiner langen Karriere gespielt, mit Bands wie Circus, Lazy Poker Blues Band oder eben als Roli Frei & The Soulful Desert sowie solo und im Duo. Und er ist noch lange nicht fertig damit. «Heute wohnen zwei Seelen in mir. Die eine drängt vorwärts. Die andere möchte das Bestehende ausleben. Am Schluss müssen die beiden den gemeinsamen Weg finden und gehen», sagt der charismatische Basler Musiker.

Der RFV Basel freut sich sehr, diesen Meilenstein in der Geschichte der Basler Musikszene und im Leben des 65-jährigen Musikers, Songwriters und Sängers mittragen zu können.

Mir © 2015
Mir © 2015

Zweimal Metal und ein Beitrag für die posthume LP von Mir

Ebenfalls 5 000 CHF erhalten die Baselbieter Metal-Band Schammasch für ihr neues Album und die Metal-meets-Gospel-Band Zeal & Ardor für die kommende Neuseeland-, Australien- und Nordamerika-Tournee mit 37 Live-Daten. Beide Bands haben den Basler Pop-Preis 2017 gewonnen (Publikums- bzw. Jurypreis).

Ein spezielles Vermächtnis ist das vierte Album der Basler Experimental-Noise-Band Mir, das einen RSC-Beitrag von 4 000 CHF zugesprochen erhält. Mirs Schlagzeuger und Perkussionist Daniel Buess (Bildmitte) war 2016 unter tragischen Umständen in Basel ums Leben gekommen. www.rfv.ch/danielbuess

Die bereits im Radio Studio Zürich – mit Radio SRF 2 als Koproduzent – aufgenommene LP von Mir wird nun im Herbst/Winter 2019 beim Basler Label A Tree In A Field Records in einer limitierten Auflage doch noch veröffentlicht werden. Um dem Release einen würdigen Rahmen zu geben, werden Mir mit zwei Gast-Schlagzeugern einige Konzerte im Gedenken an Daniel Buess spielen.

Kallemi © 2018
Kallemi © 2018
Sons Of Morpheus © 2018
Sons Of Morpheus © 2018

Weitere Beiträge gehen an die Basler Musikerinnen Anna Aaron (Musikvideo/Tournee, 3 000 CHF), die soeben ihr neues Album veröffentlicht hat, an Gina Eté (Musikvideo/Tournee, 3 000 CHF), das Basel-Ramallah-Projekt Kallemi (Tournee, 3 000 CHF), das u.a. im Mai an der Canadian Music Week in Toronto auftreten wird, an die Blues-Speed-Rocker Sons Of Morpheus (Tonträger, 3 000 CHF) und an den international gefragten Basler Electronic-World-Music-Produzenten Mehmet Aslan (Tonträger, 2 000 CHF).

Beiträge an Bands mussten zum Teil stark gekürzt werden

Ambitionierte und überzeugende Projekte von jungen Bands und Musiker*innen, die im Rahmen des beschränkten RegioSoundCredit-Budgets nicht gefördert werden können, empfiehlt die Fachjury jeweils der Jugendkulturpauschale (JKP) von Kultur Basel-Stadt; an der ersten Sitzung 2019 hat die RSC-Jury vier junge Bands und Musiker*innen an die JKP zur Förderung empfehlen können. Die definitive Beitragssprechung ist jeweils Sache der JKP.

Die RSC-Fachjury hatte insgesamt über 20 Bewerbungen mit einem Gesamtbetrag von 121 397 CHF zu befinden. Die gesprochenen 33 000 CHF entsprechen einer Erfolgsquote von 27.2 %, was etwas höher ist als 2018 (21.8%). Trotzdem musste die Fachjury bei allen gesprochenen Beiträgen an die Bands und Musiker*innen Budgetkürzungen zwischen 16.7 und 66.7% vornehmen. Alle Beiträge müssen projektbezogen eingesetzt werden.

Weitere Informationen zum RegioSoundCredit gibt es hier

Fachjury RegioSoundCredit

Philippe Amrein

Philippe Amrein

Jurymitglied RegioSoundCredit 2018–2019 (sowie 2007–2009)

Wer nicht singen mag, soll seufzen. Und wer nicht seufzen mag, muss halt schreiben. Das jedenfalls tut Philippe Amrein. Seit den späten Neunzigerjahren verantwortet er die Musikzeitung Loop, die zehn Mal im Jahr sehr gute Musik in überraschenden Themenausgaben vorstellt. Philippe Amrein hat nebenbei Alternativ-Radio gemacht, fürs Feuilleton gearbeitet, ein Label gegründet, sein Wissen dem Popkredit Zürich zur Verfügung gestellt, vermittelnd gewirkt und – mangels Befähigung – nur sehr selten getanzt. Hin und wieder sieht man ihn auf ganz kleinen Bühnen stehen, gedankenverloren in den Saiten seiner Gitarre herumwühlend. Ein paar karge Songs, ein paar Worte zur Lage der Nation – dann ist er schon wieder weg.

Sein Herz wohnt in Basel, seine Hemden hängen in Zürich. Seufzen kann er überall.

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Chantal Bolzern

Chantal Bolzern

Jurymitglied Basler Pop-Preis 2022; Jurymitglied RegioSoundCredit 2018-2019

Chantal Bolzern ist Anwältin mit Spezialisierung Urheberrecht und schloss 2005 die Ausbildung zur Kulturmanagerin in Berlin ab. Sie arbeitete während 13 Jahren bei der SUISA, erst als Mitarbeiterin im Rechtsdienst und ab 2010 als Abteilungsleiterin. Dabei war sie für die Lizenzierung von Musikaufführungen in der Deutschschweiz und der Romandie verantwortlich. Seit 2018 arbeitet sie als selbständige Rechtsanwältin bei BKS Rechtsanwälte. Sie ist Gastdozentin bei verschiedenen Institutionen zum Thema Urheber- und Verwertungsrecht, seit März 2018 Co-Präsidentin von HELVETIAROCKT und seit Mai 2022 Präsidentin des Schweizer Syndikat Film und Video ssfv. Zudem ist sie regelmässig Gast beim Kulturstammtisch und quer durch die Schweiz an Konzerten anzutreffen.

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Marco «Caco» Brander

Marco «Caco» Brander

Jurymitglied RegioSoundCredit 2018-2019

Seit fast vierzig Jahre bearbeitet Marco «Caco» Brander das Drumset (und seit einigen Jahren auch das Cajon). Die Liste seiner Bands ist lang: die Jimi-Hendrix-Tribute-Band More Experience, The Bluemaxx, Oliver Blessinger Band, einst Pestilence, die Blackberry Brandies oder Open Secret. Konzerttourneen, für deren Booking Caco Brander oft selber zuständig gewesen ist, haben ihn durch ganz Europa und auch nach Nordamerika geführt. Im ehemaligen Stoffero in Basel organisierte er zudem die Konzertreihen. Sein Wissen stellt er im Fachgeschäft Pro Percussion AG in Basel oder in privaten Schlagzeugstunden zur Verfügung.

Marco Caco Brander ist ausgebildeter Primarlehrer und wohnt in Muttenz, wo er auch ein kleines Guesthouse betreibt. Er liebt Venedig, feines Essen und natürlich: gute Musik!

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Nik von Frankenberg

Nik von Frankenberg
Nik von Frankenberg © Oliver Baer 2015

Jurymitglied RegioSoundCredit 2019–2020 (sowie 2009–2010)

Nik von Frankenberg ist grundsätzlich mal neugierig. Früh sozialisiert mit Jazz, Soul, Avantgarde-Musik, den Beatles, Soundtracks und epischer Klassik von Bruckner oder Dvořák, geriet er bald auf Kollisionskurs mit den musikalischen Revolutionen der späten 80er und frühen 90er Jahre: UK-Piratenradio mit Hardcore und Jungle, sowie Techno, House und HipHop.

Als DJ, Produzent, Musiker, Journalist und Radiomacher befasst sich Nik von Frankenberg so ziemlich mit allem, was die Musikgeschichte hergibt, sowohl als Bücher-, Magazin- und Podcast-verschlingender Nerd, wie auch als hedonistische Tag- und Nachteule. Als roter Faden dient dabei nach wie vor die Neugier, etwas Interessantes zu entdecken und zu erleben. Aktuell arbeitet Nik an diversen Radio- und Podcast-Projekten und veröffentlicht regelmässig unter obskuren Pseudonymen Musik für Club und Kopf. Des Weiteren ist er in verschiedenen Basler Betrieben wahlweise als Hauswart, Aufbauhelfer oder Abrissbirne anzutreffen.

Nach den Juryjahren 2009–2010 ist der umtriebige Basler nun wieder zurück in der RegioSoundCredit-Jury.

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Muriel Rhyner

Muriel Rhyner
Muriel Rhyner © Tabea Hüberli 2018

Jurymitglied RegioSoundCredit 2019–2020

Muriel Rhyner ist Musikerin, Songwriterin, Projektleiterin und Bookerin. Die Autodidaktin aus Zug gründete ihre erste Band mit zwölf Jahren und ist sozusagen auf der Bühne erwachsen geworden. Am bekanntesten ist Muriel Rhyner wohl mit ihrer Band Delilahs, in der sie seit 13 Jahren den Ton angibt. Sie hat mit den Delilahs über 600 Konzerte im In- und Ausland gespielt und fünf Alben veröffentlicht.

Seit 2015 engagiert sie sich bei Helvetiarockt, entwickelt und leitet Projekte für Songwriterinnen und professionelle Musikerinnen. Sie unterrichtet Bass, Songwriting und Gesang und lebt irgendwo zwischen Zug, Tessin und dem Emmental.

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